Tageszeiten: 10:00 - 18:30 Uhr

Wissenschaftliches und kulturelles Projekt

Ein Gesellschaftsmuseum des 21. Jahrhunderts

Das Freilichtmuseum der Comtoiser Häuser ist ein atypischer Ort und seit vielen Jahren ein innovatives, erfinderisches und manchmal sogar wegweisendes Museum im Bereich der Kultur und des Museumswesens.

Dieser innovative Geist hat es dem Museum ermöglicht, den schwierigen Kurs zu nehmen, den viele ethnografische Museen zu Beginn des 21. Dieser Kurs besteht darin, die Gesellschaft in ihrer Entwicklung zu begleiten. Eine notwendige Entwicklung, die es einem Gesellschaftsmuseum ermöglicht, mit seinen Zeitgenossen Schritt zu halten.

Weit entfernt von dem starren Bild einer heute verschwundenen ländlichen Gesellschaft versucht das Musée des Maisons Comtoises im Gegenteil, die großen Herausforderungen unserer heutigen Gesellschaft wie Wohnen, Ernährung und Zusammenleben zu hinterfragen. Anhand von - zugegebenermaßen alten - Gebäuden und Gegenständen hinterfragt das Museum unsere heutige Lebensweise und das Verständnis, das wir für die Umwelt haben, in der wir leben. Wie können wir lebenswichtige Bedürfnisse befriedigen, dabei die Umwelt und alle Lebewesen respektieren und ihre Ressourcen verwalten?

Luftaufnahme des Museums

Leben und wohnen mit den lokalen Ressourcen, das neue Credo des Museums, bedeutet, den Boden, die Artenvielfalt und das Klima eines Ortes zu verstehen, ohne zu versuchen, sich ihm zu entziehen, sondern vielmehr dafür zu sorgen, dass man auf harmonische Weise mit ihm lebt. Es bedeutet auch, sich auf die materiellen und intellektuellen Ressourcen einer Region zu stützen. In dieser Hinsicht muss das Musée des Maisons comtoises beispielhaft sein, sozusagen aus Respekt vor den Bewohnern seiner Häuser, die diese Lebensphilosophie so gut umgesetzt haben, aber auch für die kommenden Generationen, die keine andere Wahl haben werden, als sie ihrerseits zu übernehmen. Nur das zu entnehmen, was man braucht, und das Vorhandene aufzuwerten, das sind die Wege, die man in Betracht ziehen sollte.

Aus all diesen Gründen hat das Musée des Maisons Comtoises zwei Jahre lang, zwischen 2018 und 2020, an der Definition eines neuen wissenschaftlichen und kulturellen Projekts (Projet Scientifique et Culturel, PSC) gearbeitet. Als echter Fahrplan für das gesamte Museumsteam hinterfragt das PSC die Rollen des Museums, seine Aufgaben für die Region und ihre Bewohner und definiert alle Aktionen, die bis 2027 für die Sammlungen und das Publikum dieses Standorts durchgeführt werden sollen.

Welche Rollen hat das Museum von morgen?


- Eingangstor, um die Franche-Comté, ihre Architektur, ihre Bewohner, ihre Umwelt, ihr Know-how zu verstehen und zu entdecken...
- Ort der Ressourcen, um die Lust am Selbermachen wiederzufinden
- Ort der Wiederverbindung mit der Natur, um den sensorischen Kontakt mit der Natur wiederzufinden
- Ort des Experimentierens: aufkommende oder der breiten Öffentlichkeit wenig bekannte Praktiken in den Bereichen Landwirtschaft und Architektur (Permakultur, Biodynamik, Ökobau, Bauen mit lokalen Ressourcen etc.)
- Ort der Debatte: Behandlung gesellschaftlicher Themen mit einem multidisziplinären (wissenschaftlichen, künstlerischen) Ansatz
- Kollaborativer Ort: für Bewohner, Vereine, Handwerker, Künstler, Gemüsebauern etc.
- Ort zum Sammeln und Präsentieren des ländlichen Erbes der Franche-Comté von 1750 bis heute
- Ort zur Aufwertung des lokalen Know-hows von gestern bis heute (Handwerk, Landwirtschaft, Architektur)

Überblick 3
Blick auf den Bauernhof von Bouchoux, Haut-Jura

Die Hauptachsen des Projekts

Unter Berücksichtigung von drei der wichtigsten Komponenten unserer Umwelt - der physischen Umwelt, der biologischen Vielfalt und dem Menschen - beruht das wissenschaftliche Projekt des Museums auf folgendem Grundsatz: Leben und Wohnen mit lokalen Ressourcen, und ist in drei Achsen unterteilt:
1- Wohnen
2- Essen
3- Zusammenleben

Diese drei Achsen sind nicht mehr und nicht weniger als der Ausdruck von lebenswichtigen Bedürfnissen, die jeder Mensch zu befriedigen versucht. Das Projekt wird diese drei Begriffe über den ständigen Rundgang sowohl durch einen historischen Ansatz, wie es bisher der Fall war, als auch natürlich lokal, d. h. auf der Ebene der Franche-Comté, behandeln. Es ist jedoch auch eine Öffnung gegenüber aufkommenden Praktiken und anderen geografischen Gebieten erforderlich. Diese Öffnung kann über das Programm der Sonderausstellungen, Veranstaltungen, Workshops oder Kolloquien erfolgen.

Ausstellung A Table
Ausstellung "À Table" (Zu Tisch)